Eberschwang ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 3546 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.
Geografie
Eberschwang liegt auf 529 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,9 km, von West nach Ost 7,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 40,42 km². 29,2 % der Fläche sind bewaldet, 61,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Der Fluss Antiesen entspringt im Gemeindegebiet von Eberschwang.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Eberschwang besteht aus sieben Katastralgemeinden:
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024):
Nachbargemeinden
Geschichte
Ortsgeschichte
Der Ort Eberschwang wurde erstmals im Jahr 903 als Heurtteswanc urkundlich erwähnt, ein Rodungsname auf -wang, der erste Wortteil ist unklar.
Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört der Ort seit 1816 endgültig zu Österreich ob der Enns (Land Oberösterreich).
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Einwohnerentwicklung
Von 1981 bis 1991 gab es ein starkes Wachstum, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. Von 1991 bis 2011 war die Wanderungsbilanz negativ, konnte aber durch die positive Geburtenbilanz ausgeglichen werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Eberschwang
- Schloss Mayrhof
- Katholische Pfarrkirche Eberschwang hl. Michael: In ihren Ursprüngen aus dem 11. Jahrhundert und wurde 1410 im gotischen Stil aus- und umgebaut. Neben der Pfarrkirche stand noch eine Wallfahrtskirche, diese wurde aber im Zuge der Kirchenreform Josephs II. im Jahr 1784 geschlossen und zwischen 1801 und 1804 abgetragen.
Naturbad Eberschwang
Das Naturbad Eberschwang ist ein im Juni 2005 eröffnetes Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung. Die Idee war, anstelle eines konventionellen Schwimmbades mit einer mechanisierten und chemischen Wasseraufbereitung ein Schwimmbecken mit biologischem Filterkreislauf zu bauen. Dazu wurde ein Regenerationsteich von Pflanzen angelegt, der mit dem Schwimmbereich verbunden ist. Das Naturbad ist im Flachufer mit Kiesstrand ausgestaltet. Das Wasser ist durch den gänzlichen Verzicht auf Chemikalien insbesondere für Kleinkinder und ältere Menschen sehr gut verträglich.
Freizeit und Sport
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eberschwang liegt an der Hausruck Straße B 143 zwischen Vöcklabruck und Ried im Innkreis. Die Hausruckbahn (Attnang-Puchheim–Schärding) hat auf dem Gemeindegebiet zwei Haltestellen, ehemals zwei Bahnhöfe, Hausruck und Eberschwang.
Bildung
- Volksschule
- Hauptschule
- Zweigstelle der Landesmusikschule Ried im Innkreis
Politik
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 SPÖ, 7 ÖVP, 4 FPÖ und 2 GRÜNE.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 SPÖ, 7 ÖVP, 4 FPÖ, 2 GRÜNE und 1 BZÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ, 7 FPÖ, 7 ÖVP und 2 GRÜNE.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 SPÖ, 6 FPÖ, 2 GRÜNE und 1 MFG.
Bürgermeister
Bürgermeister seit 1850 waren:
Wappen
Blasonierung:
- „In Gold, auf grünem Dreiberg, ein schwarzer, rot bezungter, schreitender Eber.“
Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb.
Das von Karl Adlmannseder entworfene Wappen wurde der Gemeinde am 26. Februar 1979 von der oberösterreichischen Landesregierung verliehen. Der Eber nimmt – etymologisch nicht korrekt – auf den Gemeindenamen Bezug.
Der grüne Dreiberg symbolisiert den Ausläufer des Hausrucks an der Ostgrenze der Gemeinde mit Schlossberg, Turmberg und Sulzberg (von Nord nach Süd).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Marie Andeßner (1833–1906), österreichische Weltreisende
- Hans Kirchsteiger (1852–1932), katholischer Priester und Schriftsteller
- Josef Emprechtinger (1889–1960), Politiker
- Hans Rödhammer (1909–1998), Politiker
- Erwin Gimmelsberger (1923–2003), Journalist und Lyriker
- Erich Schaber (* 1946), Bildhauer und Maler
- Walter Egger (1948–2024), Moderator und Mundartautor
- Johann Mösenbichler (* 1959), Musiker und Dirigent
- Petrus Stockinger (* 1982), katholischer Priester und Propst des Stiftes Herzogenburg
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Karl Michael Adlmannseder (1902–1981), Bildhauer und Maler
- Franz Berger (1860–1929), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Salzburg
- Josef Skrabal (1892–1934), Kämpfer im Österreichischen Bürgerkrieg 1934, begraben in Eberschwang
Literatur
- 1000 Jahre Eberschwang 903–1955. Gemeinde Eberschwang, 1955.
- Franz Buchinger: Eberschwang. Marktgemeinde Eberschwang, 1984.
- Johann Rohringer: 130 Jahre Marktmusikkapelle Eberschwang 1863–1993. Marktmusikkapelle Eberschwang, 1993.
- Franz Buchinger: Eberschwanger Panoptikum. Historische Photographien aus den Jahren 1880–1965. Moserbauer, Ried im Innkreis 2003.
- Franz Buchinger, Anna Burghardt: Häuserbuch Eberschwang. Band 1: Albertsham bis Königsberger Straße, Band 2: Leopoldshofstatt bis Wörling, Marktgemeinde Eberschwang, 2022.
- Franz Buchinger: Eberschwang.
Weblinks
Weitere Infos über die Gemeinde Eberschwang auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- 41204 – Eberschwang. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Webpräsenz der Gemeinde Eberschwang
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Eberschwang'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich; abgerufen am 1. Januar 1900
Einzelnachweise

